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Die Heilung des Besessenen
Elfenbein um 968
Auftraggeber Otto I.
Heute: Hessisches Landesmuseum Darmstadt


 

Wort zur Woche - 19. Sonntag nach Trinitatis

Heil werden

„Wir sind nicht Menschen, die spirituelle Erfahrungen machen, sondern spirituelle Wesen, die menschliche Erfahrungen machen.“ (Teilhard de Chardin, Jesuit 1881-1955)

Letztlich wissen wir nie so genau, weshalb Menschen krank werden. Niemand will Krankheit bagatellisieren oder das damit verbundene Leid negieren, oder gar eine naturwissenschaftliche Behandlung schlecht reden. Den biblischen Heilungsgeschichten ist allerdings eines gemeinsam: Der Mensch muss sich dem Geheimnis der Heilung öffnen wollen. Heilung entspringt der Quelle des Lebens, in der die Information des gesamten Universums enthalten ist. Als Geschöpfe Gottes sind wir mit großen Selbstheilungskräften ausgestattet. „Bei einem Heilungswunsch dürfen wir nicht der Hybris verfallen, wir könnten die Heilung willentlich herbeiführen. Wir können uns ihr nur öffnen und sie in unser Leben einladen. Heilwerden heißt Ganzwerden.“ (Dr. med. Klaus-Dieter Platsch, Bad Endorf)

In den meisten Heilungsgeschichten geht es darum, dass sich der oder die Kranke Jesus öffnet. Voller Gottvertrauen. Dietrich Bonhoeffer beschreibt Glaube einmal als „sich Gott ganz in die Arme werfen“.

Seit Corona gibt es leider immer weniger Körperkontakt. Können Sie sich noch an Beispiele in Ihrem Leben erinnern, an denen Sie sich freudig oder auch verzweifelt jemandem in die Arme geworfen haben? Da braucht es keine Worte. Sich ganz in Gottes Arme werfen, in Gottes Armen ganz, ruhig und heil werden: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“. (Matthäus 11,28) Ich wünsche Ihnen eine gesegnete, also heilsame Woche.

Thomas Lösche, Religionspädagoge