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Wortbrücke zur Gemeinde am Sonntag Judika, den 03.04.2022

Das Evangelium steht bei Markus im 10. Kapitel, die Verse 35-45.

Liebe Schwestern und Brüder, zwei der ersten Jünger Jesu, Johannes und Jakobus, wollen sich einen Platz in der Herrlichkeit sichern. Guck an, dachte ich, einfach mal ein frei ausgesprochener Wunsch. Sie waren doch aber von Anfang an mit Jesus unterwegs und lernten von ihm. Jakobus und Johannes ging es sicherlich nicht anders als uns im täglichen Standhalten angesichts dieser wilden, elementaren Unordnung in dieser Welt.

Das Annehmen der Taufe und des Kelches bedeutet Hingabe des Lebens an Gott und die Menschen. Einen Leidensweg mitgehen und entschlossen mitkämpfen, ohne allzu große Hoffnung auf Belohnung.

Jesus war ein Mensch, der konsequent für andere lebte. Er litt und starb aus freiem Willen. Für Uns! Er kehrte in Jerusalem nicht um, denn seine unendliche Liebe hörte in der eigenen Bedrohung nicht auf. Er handelte diszipliniert und konsequent, um seinen Jüngern zu zeigen, wie unendlich er liebt.
Jesu Kampf dauert an bis heute. Sollen wir mitkämpfen? Können wir es wenigsten ein kleines bisschen?

Jesus eröffnete uns neue Wege Gott kennenzulernen. Alles, was Gott dem Menschen Jesus gegeben hat, das hat er auch uns Jüngern gegeben. Solange wir zwischen Jesus und uns eine unüberwindliche Kluft schaffen, verbindet sich sein Reich Gottes nicht mit unserem Alltag. Solange wir Jesus nur anbeten, werden wir ihm nicht nachfolgen.

Tief in uns liegt der göttliche Grund, den wir im Laufe unseres Lebens ans Licht bringen müssen. Jesus zeigt uns diesen Weg. Es hängt davon ab, dass jeder mitwirkt nach seinen Kräften und sein Bestmöglichstes tut.

Das Kreuz in unseren Kirchen mahnt uns, die Menschen zu erkennen und ihnen zu helfen, die vor unseren Augen gekreuzigt werden.
Wie weit kommt Jesus? Sehr viel weiter als wir mit unserem bisschen Mitkämpfen und unserem kurzen Leben.
Ewig weit. Und wenn wir am Ende unserer Tage vor Ihm stehen und wir seine heilsamen Worte hören: „Vater vergib ihnen!“, dann birgt er unser brüchiges Leben in seinem Sein.

Denn seine Liebe höret nimmer auf. Sie bleibt.

Ihre Sybille Aumann