
Foto: Gotthard Demmel
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Wortbrücke in die Domgemeinde zum Sonntag Judika (6. April)
Judika: verhilf mir zu meinem Recht!
Im Psalm 43, Vers 1 heißt es: „Steh mir bei Gott, verschaffe mir Recht.“
Ein Kapitell im Dom erzählt eine Rechtsgeschichte, aus dem Danielbuch (Buch Daniel, 13,1ff):
Im Garten ihres Mannes erholt sich die schöne und fromme Susanna. Manchmal nimmt sie ein Bad. Zwei ältere, hoch angesehene Richter, beobachten sie heimlich und schmieden einen erpresserischen Plan:
Entweder Sex oder Tod.
Bist Du nicht willig, so wer-den wir Dich verklagen. Wir behaupten, wir hätten Dich beim Ehebruch mit einem jungen Mann erwischt.
Uns wird man glauben. Dich wird man steinigen. Susanna lässt sich nicht darauf ein. Sie betet und „vertraut auf den Herrn“. Die Lügen der Ältesten hätten zur Hinrichtung der Susanna geführt, hätte Gott nicht ihre Gebete erhört, und durch Daniel eingegriffen. Daniel heißt: „Gott ist mein Richter“. Er überführt die beiden Ältesten durch eine getrennte Befragung. Sie widersprechen sich und werden verurteilt. Susannas Ehre ist wieder hergestellt. Sie hat Gott mehr gehorcht als den Menschen (Apg. 5, 29). Die Geschichte hat ein gerechtes „Happy End“.
Gottes Richten geht aber noch weiter. In 1. Mose 15, „Joseph und seine Brüder“, heißt es: Joseph sagt zu den, ihm gegenüber mit schwerer Schuld beladenen Brüdern: „Fürchtet euch nicht, ich bin unter Gott. Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen; aber Gott gedachte es gut zu machen“. Was beide Geschichten gemeinsam haben, begegnet uns im 43. Psalm: Die Ermutigung meine Klagen über das Unrecht, was mir widerfahren ist, vor Gott zu bringen. Diese Bitten an Gott, gegen Verfolger und Bedrängnis einzuschreiten, ist eine wirksame Gestalt der Feindesliebe. Das gilt für äußere, wie für innere Feinde. Manchmal kommt die Bedrängnis nicht von außen, sondern aus meinem Inneren. Loslassen und die Integration meiner inneren Anteile, statt lebenslange „Selbstzerfleischung“ empfiehlt in diesem Fall auch die Psychologie.
Kann ich in Situationen von Unrecht und Bedrängnis loslassen, meine Anliegen, meine Sache in Gottes Hand legen? In der Bibel hören wir dazu ein klares Ja, es ist möglich. Gott wird mir Recht verschaffen, aber möglicherweise auch denen, von denen ich meine, dass sie mir Unrecht tun. Das Gottesgericht will ausgleichende Gerechtigkeit. Gottes Richten zielt auf Versöhnung: Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. (2. Kor. 5:19) Versöhnte leben anders, weil am Ende ein gemeinsamer und auch ein innerer Frieden steht.
Thomas Lösche, Dipl. Religionspädagoge
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Ankündigung der Wahlen zum Gemeindekirchenrat der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg
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Am 5. Oktober 2025 findet die Wahl des Gemeindekirchenrates der Evangelischen Domgemeinde statt.
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Es sind 10 Mitglieder für den Gemeindekirchenrat zu wählen.
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Alle Gemeindeglieder werden gebeten, Kandidatenvorschläge für den Gemeindekirchenrat bis spätestens 18. Mai 2025 beim Gemeindekirchenrat, Am Dom 1, 39104 Magdeburg schriftlich einzureichen. Die Vorschläge können auch im Dombüro
abgegeben oder einem GKR-Mitglied übergeben werden. Das entsprechende Formular ist im Dombüro erhältlich bzw. kann dort angefordert werden (Tel.: 0391 5410436). Zudem finden Sie das Formular auch auf der Internetseite
der Evangelischen Domgemeinde
( www.magdeburgerdom.de).
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Vorgeschlagen werden können alle Gemeindeglieder,
- die seit mindestens dem 5. April 2025 der Domgemeinde angehören,
- die bis zum Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben,
- die zum Abendmahl zugelassen sind,
- die am Leben der Kirchengemeinde teilnehmen oder daran interessiert sind und
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die Wählbarkeit nicht verloren haben.
Gemäß § 6 Absatz 2 Gemeindekirchenratsgesetz mit Ausführungsverordnung ist u.a. nicht wählbar, „…wer seine Pflichten als Gemeindeglied erheblich
verletzt, sich kirchenfeindlich betätigt oder sich im Widerspruch zur Heiligen Schrift, dem christlichen Glauben oder der Kirche verhält…“. „… Als kirchenfeindlich gilt auch, wer die in Artikel
2 der Kirchenverfassung EKM festgelegten Grundsätze nicht anerkennt, extremistische, antisemitische, fremdenfeindliche oder sonst menschenverachtende Positionen vertritt oder sich in entsprechenden Organisationen betätigt.
...“
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Es besteht die Möglichkeit, per Briefwahl an der Wahl teilzunehmen. Alle Wahlberechtigten der Evangelischen Domgemeinde erhalten die Briefwahlunterlagen per Post zugesandt. Zudem besteht aber auch die Möglichkeit, am 5. Oktober 2025 im Dompfarrhaus
zu wählen. Wahlberechtigt sind alle Gemeindeglieder, die am 5. Oktober 2025 mindestens des 14. Lebensjahr vollendet haben.
Der Gemeindekirchenrat der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg
Stephen Gerhard Stehli
Gemeindekirchenratsvorsitzender
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