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Wortbrücke zum 14. Sonntag nach Trinitatis
Im Neuen Testament ist zu lesen, dass die Reaktionen von Menschen, die Jesus begegnet sind, höchst
unterschiedlich sein konnten. Einige staunten, andere waren tief betroffen, manche jubelten, andere ärgerten sich.
Dass Jesus Menschen berührt, heilt und manchmal auch herausfordert, ist die eine Seite. Ob sich unser
Leben durch die Begegnung mit Jesus tatsächlich ändert, hängt auch in großem
Maße davon ab, wie wir auf die Begegnung mit Jesus reagieren.
Im Neuen Testament in Lk 17, 11-19 wird eine Geschichte von 10 Aussätzigen erzählt, die geheilt werden,
aber nur einer von Ihnen, ein Samariter, kehrt zurück um Jesus für dieses
Wunder zu danken und ihn zu preisen.
Wenn wir zurück blicken haben wir meist viel zu klagen. Aber wir haben immer auch jede Menge Gründe um
dankbar zu sein, damals wie heute. Dankbar für alles, was Gott unter uns getan hat, dankbar wie er Menschen
berührt, verändert und heilt. Wir können die heilende
Kraft des Wortes Gottes täglich spüren, wir müssen nur mit ihm in Kontakt sein.
Heilung und Veränderung erfolgt bei Jesus immer im Zusammenhang mit einer Begegnung. Jesus wendet sich
den Menschen zu. Heilung ist kein rein medizinischer Vorgang, sondern ein
psycho-soziales Ereignis! Das Vertrauen was Menschen Jesus entgegen bringen, ist meist der erste Schritt
(Bild oben: Ernst Barlach, „Begegnung“)
Ich denke, viele von uns kennen das: ein Bibelwort wird uns zugesprochen, ein vertrauenswürdiger Mensch
hört uns zu, oder wir wissen uns angenommen und umarmt. Es
hält uns jemand die Hand, oder schaut uns liebevoll an. Das alles kann sehr heilsam sein. „Alles Leben
ist Begegnung“ (Martin Buber, jüdischer Religionsphilosoph).
Der Samariter war der Einzige der Zehn, der nicht nur am Körper geheilt worden ist, sondern dessen Leben
wirklich neu wurde. Jesus sagt zu diesem Samariter: „Steh auf und geh nach
Hause, dein Vertrauen hat dich gerettet“. Steh auf, sagt Jesus auch zu uns, die wir uns oftmals allzu schnell
von Alltagssorgen lähmen lassen. Das ganze Neue Testament ist eine Aufforderung sich auf Jesus zu verlassen
und ihm zu vertrauen. Das Vertrauen, in der
Gemeinschaft mit Jesus ein ganz neues Leben voller Dankbarkeit zu leben.
Thomas Lösche, Religionspädagoge
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