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Wortbrücke zur Gemeinde am 7.Sonntag nach Trinitatis, den 14.07.2024

Liebe Schwestern und Brüder,

unser Leben stellt uns im Laufe der Zeit immer wieder vor schwere Aufgaben oder lässt uns traurige Erfahrungen machen. Genauso verhält es sich auch mit den wunderbaren Erfahrungen und der Leichtigkeit des Lebens, wir haben sie. Der Mensch neigt dazu, das Schwere intensiver wahrzunehmen und, zum Beispiel durch die Nachrichten, mehr in sich aufzunehmen. Glücklich sein, wundervolle Zeiten sind nicht der Normalzustand des Lebens, sondern genau so verteilt, wie leidvolle Zeiten. Wie dankbar können wir für unsere Kraftorte, unsere friedlichen Rückzugsorte, unsere Herzensmenschen und besonders für die Zeit mit Gott sein. Dort, wo wir richtig intensiv mit ihm sind, im Gottesdienst, im Abendmahl, sind unsere Kraftwerke, die uns mit dem Nötigsten versorgen. Gut, dass wir einander haben, Gemeinschaft auf Augenhöhe und mit dem Mitgefühl für den Nächsten.

Mir persönlich kamen zur Zeit ziemlich heftig hintereinander traurige Nachrichten ins Haus. Ich weiß, genau wie Sie liebe Schwestern und Brüder, Verluste gehören zum Leben dazu. Doch wie gelingt es uns, die Lebenskrisen zu überwinden. Die Sehnsucht und der Hunger nach Geborgenheit, nach Liebe und innerer Kraft, guten Schlaf und Gemeinschaft stillen zu können, wird zur täglichen Aufgabe. Die Abwechslung von friedvollen Momenten, um die Seele zu füttern, und die Gemeinschaft , um der Seele spüren zu lassen, Du bist nicht allein.

Mir wird bewusst in diesen Tagen, wie schön es ist, sich in der Gemeinschaft aufgenommen zu wissen. Die Tische sind gedeckt und laden ein, zusammenzusitzen und sich zu stärken. Ich bin im Moment der Gast und nach einer Weile auch wieder ein Gastgeber, so wie Jesu es uns aufgetragen hat. Er hat es vorgemacht und den Jüngern ans Herz gelegt, dass es wichtig ist.

Wie gut tat ein ein kleiner Urlaub in diesen Tagen. Alle kommen zusammen und sitzen an einem Tisch. Es wird gespielt, gesungen, gegessen und getrunken. Spazieren gehen in der Natur, Schmetterlinge zählen, Vögel erkennen, den Wolken beim Ziehen zusehen, ins Wasser springen und viel schwimmen. Besonders schöne Momente sind dann, wenn die Kinder fröhlich lachen und in unsere Arme springen. Gott sei Dank für alles, was Kraft schenkt! Da fühle ich dem Beter des Psalm 107 nach:

„und seine Güte währet ewiglich.
2So sollen sagen, die erlöst sind durch den Herrn,
   die er aus der Not erlöst hat,
3die er aus den Ländern zusammengebracht hat
   von Osten und Westen, von Norden und Süden.
4Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege,
   und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten,
5die hungrig und durstig waren
   und deren Seele verschmachtete,
   und er errettete sie aus ihren Ängsten
7und führte sie den richtigen Weg,
   dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten:
9dass er sättigt die durstige Seele
   und die Hungrigen füllt mit Gutem“.


Eine schöne Sommerzeit wünscht Ihnen Ihre Sybille Aumann!