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Wortbrücke zum 15. Sonntag nach Trinitatis (17. September 2023)

Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung

Von der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes grüße ich Sie aus Krakau in Polen. Aus der ganzen Welt sind „Lutheraner“ hier zusammengekommen: Alle sechs Jahre treffen sich Delegierte lutherischer Kirchen – um sich kennen zu lernen, sich auszutauschen über theologische und andere Fragen, um Bildungs- und Hilfsprogramme zu beschließen – und um gemeinsam zu beten.
Das „Kernland“ der lutherischen Reformation, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, ist mit vier Delegierten vertreten – dem Bischof und drei Frauen. Darin drückt sich schon ein Anliegen der meisten lutherischen Kirchen aus: die Kirche ist weiblich!
Grammatisch gilt das auf jeden Fall. Auch, wenn es darum geht, wer sich in den Gemeinden besonders aktiv engagiert. Bei der Besetzung von höheren Ämtern merkt man es noch nicht überall.
Das Motto dieser Weltversammlung heißt „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung.“ Was macht uns zu „einem Leib“? Durch das Abendmahl sind wir „alle ein Leib in Christus“. Aber das Bild beinhaltet auch, dass kein Teil eines Körpers ohne die anderen Teile funktionieren kann. Zu dieser Erkenntnis möge uns Christen (nicht nur den Lutheranern) der eine Geist helfen! In der Sprache des Ersten Testaments ist das Wort für Geist (hebräisch ruach) übrigens weiblich.

Und eine Hoffnung verbindet uns, in diesen Tagen hier in Krakau wie seit 40 Jahren im ökumenischen konziliaren Prozess: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung!

Ihre Prädikantin Helga Fiek