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Wortbrücke zur Gemeinde, am 10.09.2023, den 14. Sonntag nach Trinitatis

Aussätzig – was für ein Gefühl mag das sein?

Im Lukasevangelium wird die Geschichte von den 10 Aussätzigen erzählt, welche von Jesus geheilt werden und nun wieder in den Tempel dürfen, was nichts anderes heißt, rein zu sein und dazuzugehören.

Aussätzige haben im schlimmsten Fall Lepra, jedoch waren schon harmlosere Krankheiten, wie Schuppenflechte, Warzenbefall oder andere auffällige Hautveränderungen, Aussatz! Es bedeutete, Du gehörst jetzt nicht dazu. Allein diese Vorstellung nicht dazuzugehören, weil man krank ist, schrecklicher Gedanke.

Jesus hilft gerade diesen Menschen, die sich verstecken müssen, still leiden, nicht gesehen werden von anderen. Der Kranke bedarf des Arztes, nicht der Gesunde!

Heute ist Aussatz nicht nur eine Hautveränderung, es kann viel schlimmer sein, ein Besiegter, ein Geschlagener, ein Verworfener, ein Gescheiterter. Sehr schnell kann der Wind sich drehen und du gehörst nicht mehr dazu. In unserer Gesellschaft wird viel zu schnell ein Urteil gefällt und abgerechnet mit modernen Mitteln. Mag sein, dass die 9 ehemals Aussätzigen gar nicht gemerkt haben, wer da mit ihnen war!? Für den Augenblick waren sie gesund, jedoch wird dieser Zustand nicht bleiben. Mag sein, sie dachten, es wurde ja langsam Zeit….oder dies hab ich mir selbst zuzuschreiben… oder sie verschenken keine Zeit an andere Menschen….oder sie ziehen sich selbst nie zur Rechenschaft… oder bleiben einfach weiter von Gott getrennt.

Positives ausstrahlen und sich in Dankbarkeit üben, will gelernt sein. Jeden Tag muss ich mich neu dafür entscheiden, denn Negatives und giftige Gefühle umgeben uns ständig. Es hilft bestimmt, sich bewusst zu machen, was mir heute an Gutem widerfahren ist und worüber ich glücklich bin.
Das ist übrigens eine gute Übung vor dem Einschlafen, noch vor dem Nachtgebet. Probieren Sie es aus! Ich denke Jesus sagt dann, wie zu dem einen Aussätzigen, welcher sich bedanken kam, „Dein Glaube hat dich geheilt,(dein Name)!“

Ihre Sybille Aumann