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Wortbrücke Sonntag Kantate - 7. Mai 2023

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder! (Ps 98, 1a)

Wenn wir am 7. Mai des 1050. Todestag Otto I. gedenken, dann stellt sich an diesem Sonntag Kantate auch die Frage, wie wurde wohl an seinem Grab gesungen? Mit Sicherheit wurde gesungen! Wenn auch vermutlich streng gregorianisch-einstimmig. Allerdings fällt in die Jahre seiner Regierungszeit auch eine musikalische Entwicklung in Europa, hin zur Zwei- und Mehrstimmigkeit. Auch die ersten Orgeln tauchen im 10. Jahrhundert in Klöstern und Kirchen auf, ebenso sog. „biblische Instrumente“, wie z.B. die Harfe. Auf den Hoftagen, so wissen wir aus historischen Quellen, wurde Musik zur Freude und Entspannung der Anwesenden gespielt. Ob liturgisch in der Kirche oder die Musik der Gaukler auf der Straße: Auch im Mittelalter drückten sich Menschen über die Musik aus.

Und überhaupt - Die Musik: sie ist eine Himmelsgabe. Gott hat sie uns als Sprache des Herzens gegeben. Und sie spricht selber unmittelbar zu unserem Herz. Deshalb ist die Musik die universellste Sprache, Jesus, den Christus, zu verkündigen. Worte können unverstanden bleiben, können am Herzen vorbeigehen. Musik erreicht das Herz fast immer. Wenn wir unsere Lieder von der Liebe Gottes, von unserer Hoffnung und Erlösung singen, verkündigen wir unseren Glauben direkt in die Herzen der Menschen. Wenn wir das Singen lehren, Kindern unsere Lieder beibringen, Menschen zum Singen anleiten, ist das Rundum-Verkündigung. Die Worte finden Eingang ins Herz, die Seele wird heil, weil sie sich ausdrücken kann oder vom Klang gestreichelt wird, der Körper freut sich, weil er sich im Rhythmus der Musik von Gottes Ordnung getragen fühlt. Manche behaupten sogar, J.S. Bach sei der 5. Evangelist. Ich kann das gut nachempfinden. Auch unser Landesbischof ist ja gut musikalisch unterwegs. Er ist Mitherausgeber des anspruchsvollen und sehr schönen Liederbuches „DURCH HOHES UND TIEFES – Musik für die Kirche“. Und zum guten Schluss: Martin Luther trifft es genau: „So sie´s nicht singen, glauben sie´s nicht“.

Thomas Lösche, Religionspädagoge