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Wortbrücke zur Gemeinde am 15.01.2023, dem 2. Sonntag nach Epiphanias

„Die verborgene Herrlichkeit Gottes“

Liebe Schwestern und Brüder,

Johannes schrieb uns in seinem Evangelium auf, wie Jesus auf der Hochzeit zu Kana Wasser zu Wein werden lässt. So wunderhaft es auch klingt, Wasser zu Wein, hier offenbart Jesus seine Vollmacht und zeigt uns die Herrlichkeit Gottes. Auch ein Blick in das Reich seiner Herrschaft wird uns gewährt, es wird Wasser zu Wein!
Mangel und Überfluss, diese zwei Extreme sind uns im Leben schon oft vorgekommen. Mangel ist schwer zu ertragen, mir fällt da Mangel an Nahrung, an Wasser, an Schutz, an Liebe ein. All dies ist schwer zu ertragen und wer hofft da nicht auf ein Wunder? Zu jeder Zeit wurde Gott angerufen, die Judäer flehten Gott in der Wüste um Hilfe an. Wie oft habe ich es schon getan.

Wo ist Gott in schwierigen Zeiten? Mose wollte auch Gottes Angesicht sehen, doch dies ist keinem Menschen vergönnt. Er erfährt, dass Gott seine Herrlichkeit, seine Güte, sein Erbarmen uns spüren lassen will.
Und dann kam die Nachricht von Weihnachten, Jesus ist da!
Die Hirten waren verändert nach ihrer Begegnung an der Krippe und sie erzählen weiter, was sie erlebt haben. Ihnen war es vergönnt Gott in diesem kleinen Kind anzusehen.

Und später in Kana, da rettet Jesus die Hochzeitsfeier. Der Wein war ausgegangen und dies hätte die Festfreude getrübt. Und nicht nur das Wunder an sich passiert, denn bisher war dem menschlichen Auge und Geist Gottes Herrlichkeit verborgen.
Im Louvre/Paris gibt es ein Bild von Paolo Caliari mit dem Titel „Die Hochzeit zu Kana“ von 1562/63, welches von diesem Wunder erzählt. Jedoch beeindruckt mich am meisten am Bild sein Blick.

   Er schaut mich an.      Er sieht mich.      Er ist da.

Liebe Geschwister, alle, die wir ernsthaft nach Gott suchen und versuchen nach seinem Willen zu leben, ahnen etwas von der Fülle, die Er uns verheißt. Wenn unsere Gaben zur Quelle der Freude und Stärke für andere werden, dann loben wir Seine Herrlichkeit. Seid selbst wie ein warmes Licht, dass durch eine offene Tür strömt. Begegnet einander und schaut dem anderen direkt in die Augen und nur dann kann mancher Mangel in Fülle verwandelt werden.

Ihre Sybille Aumann