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Wortbrücke zum 1. Sonntag nach Trinitatis, 02.06.2024

Wochenspruch „Wer euch hört, hört mich; und wer euch verachtet, verachtet mich. „Lk 10,16a

Liebe Schwestern und Brüder, als Jesus damals die 72 Jünger einsetzte und entsandte, gab er ihnen diesen Hinweis mit auf den Weg. Der Spruch geht noch weiter, …und wer mich verachtet, verachtet den der mich gesandt hat. In alle Gegenden schickte er seine Nachfolger, sie sollten in jedes Haus gehen und vom Reich Gottes erzählen. Sprecht zuerst: „Friede sei mit euch!“. Jesus sagte ihnen, wenn im Haus ein Kind des Friedens wohnt, ruht euer Friede auf ihm, wenn nicht kehrt der Friede zum Jünger zurück.
Es klingt so einfach und ganz banal, aber es steckt so viel Weisheit und Wahrheit darin.
Kinder Gottes erkennen sich untereinander. Wenn Gott uns jemanden schickt, werden wir es erkennen. Damals sollten die Jünger gar nicht so viel werben oder auf die Menschen einreden. Es breitet sich unter den Kindern Gottes seine Wärme und seine Energie aus. Damals wurden die Menschen, die in einfachen Verhältnissen lebten, nicht sonderlich verwöhnt mit Ablenkung. Es gab sie natürlich auch. Auf den Marktplätzen der Welt tummelten sich Wahrsager, Heilsbringer und Propheten. Waren sie alle von Gott entsandt?
Nein, es ist wie heute gewesen, es wird laut palavert, es wird der andere mit Worten niedergemacht, es werden falsche Informationen verbreitet, es werden Rauschmittel eingesetzt und so vieles mehr.
Es ist sehr schwer, sich von so einem Dschungel aus ins Reich Gottes zu bewegen.
Dennoch habe ich eine Wahl. Ich kann selbst entscheiden, wem ich glaube, wem ich zuhöre oder zustimme. Die Wahl lässt uns Gott immer. Darum ist es ja so schwer.
Achtsam sein mit sich selbst und mit den mir anvertrauten Menschen ist eine Möglichkeit. Was hält dich? Mich halten Gottes wunderbare Werke und sein Wort. Dieser großartige Schatz an Geschichten der Menschen mit Gott kann mir behilflich sein, wenn ich nicht weiß, was richtig und was verkehrt ist. Aufmerksam sein, auch wenn es schwierig im Leben wird. Gott bleibt uns nahe. Doch wir könnten dafür manches Mal eine Hörhilfe oder eine Brille gebrauchen. Es ist zu viel um uns herum, dass nicht von Gott kommt.
Gehe ich durch die Auen in Biederitz und lasse Seine Schöpfung auf mich wirken, erlebe ich den Frieden, der mein Herz berührt. Du erkennst ganz leicht, was Gott geschaffen hat und was der Mensch. Lerchenjubel über dem Feld oder knatternde Hubschrauber?
Lieblicher Duft der Lindenblüten oder Abgase? Regen und Sonne im Wechsel oder Klimaanlage?
Sie merken, da fällt die Entscheidung leicht. Aber auch in anderen Kontexten sollte man gut abwägen, bringt es Ruhe und Frieden in meine Seele, mein Herz? Was ist Ihnen heilig? Wo spüren Sie die heilige Gemeinschaft mit Gott?
Mir sind bestimmte Rituale wichtig, die mir helfen IHM nahe zu kommen. Aber es sind auch die Menschen wichtig, die ich liebe. Manchmal trifft man Menschen eher zufällig und Du spürst sofort, da ist eine gute Verbindung, eine der besonderen, heiligen Art. Ja, es gibt auch Menschen, die uns das Leben schwer machen. Es gibt Menschen, die fern von uns leben oder nicht mehr leben, doch alle zusammen gehören wir zu einer Familie, in der wir Kinder sein dürfen. Gott achtet darauf, dass keiner verloren geht. Und wir?
Vielleicht sollten wir uns den Menschen, die uns heilig sind, so oft wie möglich nahe sein. Ein Gedanke, ein Gespräch, gemeinsame Erinnerungen oder gemeinsame Zeit, manchmal Hilfe oder Unterstützung oder auch einfach mal ein mahnendes Wort, führen uns zum Frieden, den wir so dringend brauchen. Und ich glaube, diejenigen, die mit euch verbunden sind, hören euch zu. Kinder Gottes haben tiefe Wurzeln und diese uns unsichtbaren, verborgenen Verbindungen halten uns fest.

Ihre Sybille Aumann