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Wortbrücke in die Domgemeinde – 23. Juni 2024

Der Domküster Uwe Jahn

Es ist eine schöne Momentaufnahme. Die beiden derzeitigen Domprediger und Domküster Uwe Jahn, der am Sonntag nach 44 (!) Jahren Küsterdienst im Dom würdig verabschiedet wird. Landesbischof Kramer und ich schauen am Fotographen vorbei, er sieht hin. Aufmerksam. Von Antoine de Saint-Exupéry stammt der schöne Satz:

„Man sagt nichts Wesentliches über den Dom aus, wenn man nur von den Steinen spricht.“

Daran halten sich ALLE von der Domgemeinde legitimierten Domführerinnen und Domführer. Steine und Gräber haben ihre Geschichte und Bedeutung. Gebaut wurde die Kathedrale aber für die jeweils Lebenden – zum Hören, Schauen, Beten, Singen und (im wahren Wortsinn) zum Nachdenken. Unser Lebensbruder, Jesus – als maßgebender Mensch – gibt den Kurs vor, um unter Sonnenschein und in Stürmen zurechtzukommen. Er bleibt im Boot und im Kirchenschiff. Uwe Jahn gehörte in all den Jahrzehnten zur Jesus Crew. Musik machte er auch in Charlies Crew, aber für den Wanderprediger aus Nazareth brennt sein Herz noch ein wenig mehr. „Du meine Seele singe“ werden wir Sonntag singen.

Er hat es sich gewünscht, in Anlehnung an Psalm 146. Wir wissen alle nicht viel von Gott, aber wir wissen, was er uns tut. Er gibt Trost und Zuversicht. Gelassenheit, inneren Frieden und Geduld, wenn wir immer wieder auf Gesundung hoffen. Mit Uwe Jahn verlässt die Jesus Crew der letzte hauptamtliche Mitarbeiter, der da war, als ich 2016 herkam. Nach Landesbischöfin Junkermann, Frau Puchta im Dom-Büro, Küsterkollege Jerratzsch, Domkantor Jordan und Gemeindepädagogin Humbert darf jetzt auch Uwe Jahn gehen. Die Arbeiten führt jemand anders weiter. So geht es seit 500 Jahren im Dom. Der Dom prägt mehr uns, als dass wir den Dom prägen. Auch meine Nachfolge lebt bereits und hat sicherlich das Theologiestudium schon abgeschlossen.

Domprediger Jörg Uhle-Wettler