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Wortbrücke in die Domgemeinde zum Sonntag Lætare (30. März)

Freut euch!

Dieser Sonntag hat die Bezeichnung Laetare – das heißt freut euch!
„Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch,“ sagte der Humorist Karl Valentin. Abgesehen davon, dass ich mich bei Trockenheit tatsächlich und ehrlich nicht nur für meinen kleinen Garten freue, wenn es regnet: es geht um die Einstellung. Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern kann – so gelassen wie möglich. Aber auch zu sehen, wo es Gutes und Schönes gibt und sich daran zu freuen.
Psalm 84, auf den sich Laetare bezieht, singt von der Freude über Gott. Menschen, die auf Gott vertrauen, bekommen von ihm Gutes und neue Kraft – so wie den Frühregen, der das dürre Tal wieder fruchtbar macht.
Mit Laetare sind wir in der Mitte der Passionszeit. Den halben Weg auf Ostern zu haben wir schon hinter uns. Liturgische Farbe ist eigentlich rosa. Wenn ich eine rosafarbene Stola hätte, könnte ich sie an diesem Sonntag im Gottesdienst tragen (sonst nur noch am 3. Advent – Gaudete, was auch „freut euch!“ heißt ). In das Violett der Passionszeit leuchtet ein wenig schon das Weiß von Ostern. Das liturgische Violett steht für Besinnung und Umkehr. Weiß ist die Christus-Farbe für die Weihnachts- und Osterzeit. Vorfreude!
Der Wochenspruch (Joh 12,24) vergleicht Passion und Ostern mit einem Bild aus der Natur: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.
Auf den Feldern zeigt sich jetzt schon das erste Grün. Beim Weizen bilden sich je Pflanze zwei bis drei Ähren tragende Halme aus. Jede Ähre hat etwa 25 bis 40 Körner. Macht bis zu 120 Körner pro Pflanze. Viel Frucht!
In der Stadt fallen uns jetzt im Frühjahr mehr die Blüten auf. Die Natur erwacht wieder. Nach dem grauen Winter freue ich mich voller Dankbarkeit über die frischen Farben.
Rosa, die Farbe dieses Sonntags ist violett gemischt mit weiß – für die ermutigende österliche Hoffnung.

Lasst uns mit Mut, Hoffnung und Vorfreude in die restlichen drei Wochen bis Ostern gehen.

Ihre Prädikantin Helga Fiek