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Wortbrücke in die Magdeburger Domgemeinde – 11. Mai 2025 Ohne mich
Am Sonntag werden im Dom die Worte vom Weinstock und den Reben als Evangelium gelesen. Die Reben bringen aus sich heraus keine Frucht. Sie bleiben auf den Weinstock angewiesen. Wenn man vom Dom in die Große Sakristei geht, sieht man die Trauben aus Sandstein erst, wenn man auf der Schwelle steht. Sie sind verborgen unter dem Weinlaub. Früchte auf den zweiten Blick. „Ohne mich“, sagt Jesus „könnt ihr nichts tun“. Wenn Menschen heute: „Ohne mich“ sagen, meinen sie etwas anderes. Sie wollen sich raushalten. Bei Jesu gilt es als Zuspruch. Zuspruch- gerade in Zeiten, der abnehmenden Kräfte und der Frage: Was bleibt? Ich bin in den letzten Wochen viel bei Kranken und Eingeschränkten gewesen. Was bleibt, wenn nicht mehr zählt, was früher wichtig war: Arbeit und Leistung, Kraft und Stärke? Gerade jetzt, wo ich nur wenig tun kann oder gar nichts mehr, gerade jetzt ist es wichtig vertrauen zu können.
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