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Das Bild zeigt eine Statue des Heiligen Erzengels Michael im Hauptgebäude der Universität Bonn – auf seinem Schild steht lateinisch „Quis ut Deus – Wer ist wie Gott.“.
 

Wortbrücke zum 29. September 2024 - Michaelistag

Michael und die Engel werden gefeiert – und die Drachen sind alle an der Leine!

Kaum ist das große Fest des Dompatrons Sankt Mauritius vorbei – die Domgemeinde hat mit Gästen aus Schweden und aus der ganzen Stadt am vergangenen Sonntag fröhlich feiert –, naht der nächste Erinnerungstag. An diesem Sonntag ist Michaelistag, wir werden auf den Erzengel Michael und insgesamt auf alle Engel verwiesen. Engel, diese Botschaften Gottes mit Menschengestalt und Flügeln, sind beliebt. Sie sagen uns, dass Gott sich an uns wendet, unmittelbar, konkret. Dass Gott stets mit uns und bei uns ist, drückt sich auch aus an der Vorstellung vom ganz persönlichen Schutzengel, der uns beschützt, begleitet, der speziell für uns da ist. Im Schutzengel drücken sich ganz direkt Liebe und Fürsorge unseres guten Gottes aus.

Im Erzengel Michael hingegen sehen wir eine ganz andere Seite von Gottes Wirken. Nach der Heiligen Schrift kämpft Michael mit seinen Engeln (den „himmlischen Heerscharen“) den Kampf gegen das Böse, gegen die teuflische Macht um uns, die als furchtbarer Drache dargestellt wird. Durch diese Macht wird den Menschen das Leben zu Hölle gemacht in so vielen Aspekten, sie bringt uns Menschen aber auch dazu, uns an dieser Hölle zu beteiligen. Diesem Wirken des Bösen macht Gott aber endgültig den Garaus. Durch Jesus Christus, der zu uns Menschen kam, hat Gott alle Macht von Tod und Bösem gebrochen. Licht, Wärme, Güte, Liebe bekommen den Sieg, auch wenn das Böse wie ein Drache sich noch aufbäumt und sein Ende nicht wahrhaben will. Michael, dieser prächtige Bote und machtvolle Gedanke unseres Gottes, erhält den Auftrag, den Rest noch endgültig aufzuräumen. Daher wird Michael gerne mit Schwert, Schild und Rüstung dargestellt, er kämpft ganz bildhaft den guten Kampf gegen das Böse. Und damit passt er gut zu unserm Dompatron Mauritius. Der Drache hat keine bleibende Chance. Und daher können selbst Kinder ihn heute an die Kette oder Leine legen und fröhlich im Herbstwind steigen lassen. Sie können uns nichts tun, die bösen Drachen (die guten sowieso nicht ??!) Warum? Weil Gott sie besiegt hat, weil er sie mit dem Erzengel ganz und gar beseitigen lässt. Das ist die ewige Zukunft, auf die wir alle zugehen. Sie wird dann mit Gott so glänzend sein, wie das Licht, dass sich auf der Rüstung des Erzengels spiegelt.

Bleibt noch der Name. Michael bedeutet auf Hebräisch „Wer ist wie Gott“. Auch darin bekommen wir eine Botschaft direkt vom Ewigen. Wir werden uns als Menschen nicht an Gottes Stelle setzen können, das ging immer schon schief. Aber auch alle dunklen Mächte haben hier keine Chance. Gut so! Das ist wirklich eine Frohe Botschaft Gottes, eine Botschaft der Befreiung, reinigend wie ein frischer, aufmunternder Herbstwind. Wir sind angenommen von Gott, das sagen uns auch der Patron Deutschlands, der Heilige Erzengel Michael, und alle seine Engel! So lasst uns – wie auch immer – mit frohem Mut die Drachen steigen lassen! Alles Gute und Gottes Segen zum Michaelistag!

Ihr Stephen Gerhard Stehli
Domgemeindekirchenratsvorsitzender