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Wortbrücke zum Sonntag Estomihi – 11. Februar 2024

Nach grüner Farb‘ mein Herz verlangt

Der Winter ist vergangen – das können wir wohl noch nicht ganz sagen oder singen. Aber die Weihnachtszeit ist nun wirklich vorbei – der 2. Februar (Lichtmess) war offiziell der letzte Tag für die Lichterwelt in der Stadt, jedenfalls für meine Lichterbögen und die Herrnhuter Sterne zu Hause.

Mit dem Sonntag Estomihi endet die kurze Vor-Passionszeit. Bevor wir uns mit violett auf die Bußzeit der Passion einstimmen, haben wir zwei Wochen lang grün als liturgische Farbe.

In einem Volkslied aus dem 15. Jahrhundert heißt es „Nach grüner Farb‘ mein Herz verlangt in dieser trüben Zeit.“ Der Dichter klagt über den grimmigen Winter und dass die Vögel in der Kälte nicht mehr singen. Ist es auch im übertragenen Sinn gemeint? Real gesehen muss es früher im Jahr gewesen sein, denn die Amseln kann man schon wieder hören – gerade am Dom. Jedes Jahr freue ich mich auf ihr Lied. Und ich freue mich über die Winterlinge und die Schneeglöckchen in meinem Garten. Zuerst kommen die grünen Blätter, dann die Blüten. Ein Wunder der Schöpfung!

Grün ist die Farbe der Hoffnung. Was gibt mir Hoffnung? Was macht mir Mut?

Der Name dieses Sonntags – „Estomihi“ – deutet mit dem Psalmwort (Psalm 31, 3) auf einen Grund: Sei mir ein starker Fels. Auf Gott vertrauen zu können, macht mir Mut. Und: Ich bin damit nicht allein!

So ermutigt auch Paulus die Gemeinde in Korinth – und uns (1. Kor 12,12):
     Seid fröhlich in Hoffnung,
     in Bedrängnis haltet stand,
     seid beharrlich im Gebet!

Bleiben wir gemeinsam hoffnungsvoll und mutig – beides ist immer nötig – und bleiben Sie behütet!

Ihre Prädikantin Helga Fiek