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Wortbrücke für den Drittletzten Sonntag des Kirchenjahres am 09.11.2025

„Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet, …“ steht im Psalm der Woche, Ps 85

Liebe Geschwister in Christus, da ist er wieder mein Traum. Könnten doch alle Menschen Gott hören und verstehen! Was für ein Traum! Da wäre Frieden für alle, Hilfe nahe, denen die sich fürchten, Gerechtigkeit und Friede küssen sich und Gott wandelt unter uns allen.
Ja, ich habe einen Traum- und mit mir viele Menschen auf dieser Erde. Dieser wunderschöne Planet, der uns doch allen gehört. Warum wollen denn nur manche Menschen einfach mehr davon haben als andere? Jeder hat seinen Bereich gefunden, sein Stück Land, um das er sich kümmern sollte. Da gibt es genug zu tun. Aber nein, es gibt Menschen, die unbedingt etwas vom Nächsten haben wollen. Und wenn sie es nicht bekommen, nehmen sie es sich mit Gewalt. Ich habe einen Traum, da küssen sich Frieden und Gerechtigkeit. Was soll Gott nur mit uns Menschen machen, reicht uns eine Sintflut nicht? ER schickte uns Botschaften, Propheten und Jesus, und weil es nicht reichte auch noch den Heiligen Geist. So viele Möglichkeiten zu hören, was Gott redet.
Jesus sprach damals zu den Pharisäern und immer wieder auch zu uns: „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ Lesen wir weiter. Im Evangelium bei Lukas im 17. Kapitel steht noch, dass es aufblitzen wird, wenn Jesus am Werk sei.

Gestern Abend habe ich lange überlegt. Es muss uns Menschen doch auffallen, wenn das Reich Gottes aufblitzt. Ich verstehe, ein Aufblitzen hält nicht ewig an, aber doch lang genug, um uns darauf aufmerksam zu machen, hier ist Gottes Reich sichtbar.
Manchmal sind es kleine Lichtpunkte, die mir einfallen: ein Freund, der kommt, wenn alle anderen gehen; wo Menschen sich nach Streit die Hände reichen; wenn der Mensch seine Energie auf das Gute konzentriert; wenn Menschen neu beginnen; oder einfach mal Dankbarkeit zeigen und praktizieren……! Ich glaube, wenn wir weiter überlegen, kommt so Manches zusammen, was Reich Gottes bedeutet. Doch warum geht das oft nur im Kleinen? Warum verweigert der Mensch sich nicht, wenn ihm alles zuwider wird, wenn Despoten und Machthaber ihre eigenen Interessen, über die der anderen Menschen stellen, obwohl sie für diese verantwortlich sind? 1989 haben die Menschen hier bewiesen, dass es möglich ist, von unten nach oben Bewegung in die Entscheidungen der Machthaber zu bringen. Aber so etwas dauert manchmal sehr lange.

Ich habe von einer wunderbaren Begebenheit in der Geschichte des 1. Weltkrieges gelesen. Ich weiß, hier war Gott anwesend. Am Weihnachtsabend 1914 gab es eine von der Befehlsebene nicht autorisierte Waffenruhe am 24. Dezember und den folgenden Tagen. Sie fand an der Westfront zwischen vor allem britischen und deutschen Soldaten statt. Es wurde gesungen, gebetet, miteinander geredet, Bier und Christmas Pudding gegenseitig verschenkt und auch Fussball miteinander gespielt. Welch ein wundervolles Miteinander blitzte dort auf. All diese Menschen haben gezeigt, wovon sie träumen. Mögen sich doch solche Lichtblitze wiederholen, in Gaza und Israel, in der Ukraine und Russland und überall dort, wo Menschen für ihre Machthaber einen Krieg ausfechten müssen, den keiner der kleinen Leute will!

Ich habe einen Traum……. „Könnten doch alle Menschen hören, was Gott redet!“.

Ihre Sybille Aumann