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Altstadt von Israel
Blick vom Ölberg aus


 

Wortbrücke zur Gemeinde am 21.08.2022, dem Israelsonntag

Liebe Gemeinde, Israel ist ein von Konflikten gebeuteltes Land. Eine grauenvolle Geschichte trennt uns , dennoch bleiben wir auch dadurch verbunden. Israel ist der Ursprung des Christentums, wurde dennoch verachtet, aber auch idealisiert. Israel wird bewundert, dennoch verfolgt. All diese Facetten zu beleuchten fällt nicht leicht, noch schwieriger ist zu begreifen, was Gottes Plan mit den beiden Religionen ist. Das Volk Israel spielt eine herausragende Rolle in der Geschichte Gottes mit den Menschen. Auch wenn unser Wissen nur bruchstückhaft ist, eines ist sicher, Gottes erwähltes Volk bleibt Israel.
Paulus machte sich damals große Gedanken darüber, wie Israel nun gerettet werden kann , da ja die meisten Juden Jesus abgelehnt haben. In Römer 11, 26ff steht „Es wird kommen aus Zion der Erlöser; der wird abwenden alle Gottlosigkeit von Jakob. Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.“ Paulus fand die Lösung im Alten Testament bei den Propheten Jesaja und Jeremia.

Paulus fordert uns auf, uns nicht auf unsere Klugheit zu verlassen. Da haben wir es mit einem Geheimnis Gottes zu tun. Und genau dieses sollen wir nicht ignorieren. Gott hat das jüdische Volk erwählt und handelt in ihm. Er hat Israel nicht verstoßen, bzw. enterbt, auch wenn sie Jesus nicht als den ersehnten Messias erkannten. Und hier finden wir auch die wichtige Botschaft. Gott bereut niemals seine Gnadengaben und Berufungen, er verzeiht uns unsere falschen Entscheidungen, unsere Verstocktheit, unsere Lieblosigkeit ihm gegenüber. Gott war, ist und bleibt barmherzig.
Paulus schlussfolgert, dass er sich über sein erwähltes Volk erbarmt und über uns Christen, die wir den Messias erkannt haben.

Was bedeutet dies für uns? Ein erster Weg wäre, mehr über diese Religion zu erfahren, desto mehr kann man Vorurteilen und Antisemitismus begegnen. Kennen sie jüdische Mitbürger in unserer Stadt? Auch wir haben jüdische Gemeinden in der Stadt, es lohnt sich einen Besuch zu machen. Vielleicht entdecken Sie auch Schätze auf einer Reise nach Israel. Lohnenswert sind die Reisen mit unserem GKR- Vorsitzendem ins Heilige Land. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Unser Wochenpsalm( 122) „Ich freue mich über die, die mir sagten: Lasset uns ziehen zum Hause des Herrn! Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem. Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, ...“
Und ein Zweites, wenn wir Christen unseren Glauben authentisch leben, hat das immer etwas Überzeugendes. Und wenn sich dies mit herzlicher Israelliebe und aufrichtiger Wertschätzung Juden gegenüber verbindet, dann dürfen wir ein „Wohlgeruch Christi“ sein (2. Korinther 2,15). Dann gehen positive Signale von uns in die jüdische Welt aus. Alles andere tut Gott, wann und wie er will.

Ihre Sybille Aumann