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WORTBRÜCKE FÜR DEN SONNTAG OKULI

Sonntag Okuli: Gott im Fokus!

In der Bibel werden besonders wichtige Nachrichten oft mit dem kleinen Wörtchen „siehe“ eingeleitet. Dieses Wort hat dabei eine umfassendere Bedeutung als das, was üblicherweise damit gemeint ist. Nachrichten, bei denen das Wort „sehen“ oder „siehe“ Verwendung findet, sollen nicht nur unsre Ohren erreichen, sondern sie sollen auch zu Herzen genommen werden, da sollen wir ganz genau hinsehen.

„Meine Augen sehen stets auf den Herrn“. (Ps 25,15). Von diesem „sehen“ ist der Name Okuli abgeleitet.

Gott möchte, dass wir gut sehen, dass wir den Durchblick im Leben behalten. Schon am Anfang sprach Gott von seiner Schöpfung: „Siehe, es war sehr gut.“ (Gen 1,31) Und eines der letzten „siehe“ in der Bibel ist Gottes: „Siehe, ich mache alles neu.“ (Offenb 21)

Nun leben wir in einer Welt zwischen „Siehe, es war sehr gut“ und dem Hoffnungsfokus „Siehe, ich mache alles neu“. Dieser „Zwischenraum“ in dem wir uns bewegen, wird uns gerade in diesen Tagen besonders bewusst. Aber genau jetzt brauchen wir diese Achtsamkeit, zu der uns noch an vielen anderen Stellen in der Bibel das Wort „siehe“ aufmerksam macht. Oft werden damit Worte der Ermahnung, aber auch Worte des Trostes eingeleitet:

Siehe auf den Bergen die Füße eines guten Boten, der da Frieden verkündigt! (Nah 2,1)

Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen. (Ps 133,1)

Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird. (Lk 2,10)

Siehe, dass ist das Gottes Lamm, was der Welt Sünde trägt (Joh 1,29)

Lassen wir uns also durch nichts entmutigen. Gott möchte, dass wir auf ihn sehen. Denn der Friede Gottes ist ein Friede, der höher ist als alle Vernunft. „Der Friede Gottes ist die Treue Gottes, unserer Untreue zum Trotz, im Frieden Gottes sind wir geborgen, behütet und geliebt“ (D. Bonhoeffer).

Dipl. Religionspädagoge Thomas Lösche