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Wortbrücke für den 13. Sonntag nach Trinitatis 29.08.2021
Landesbischof Friedrich Kramer

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Matthäus 25,40b)

Das Gleichnis vom Weltgericht ist glasklar. Ich werde danach gefragt werden, wie ich mich verhalten habe. Und ich habe eine Antwort darauf zu geben. Christus fordert Rechenschaft: hast Du den Hungernden gespeist und dem Durstigen zu trinken gegeben? Hast Du den Fremden aufgenommen und den Nackten gekleidet? Hast Du den Kranken und Gefangenen besucht? So einfach werde ich gefragt.

Und dann geht es weiter und kulminiert in unserem Wochenspruch. Deutlich wird es geht um mehr als die Werke der Barmherzigkeit und mein soziales Gewissen. Es geht gar nicht nur um das Eintreten für Humanität und die Achtung der Menschenwürde. Nein: es geht um den Kern des Glaubens. Es geht um Gott. Es geht um Christus. Es geht um Gericht und Heil! Jeder dieser Dienste am Nächsten ist Christusdienst. Christus begegnet mir im Armen und Bedürftigen. Mein Blick geht zu dem Bild, dass neben meinem Schreibtisch hängt. Ruth und Boas - Ruth hat Hunger und Boas erlaubt ihr auf seinen Feldern den Schnittern hinterher zu gehen und die runtergefallenen Ähren einzusammeln. Sie ist hungrig und Boas gibt ihr zu essen. „Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben.“

Ruth die Ausländerin versorgt ihre Schwiegermutter Naomi und beide können als rechtlose Witwen in der Hungersnot überleben. Am Ende wird sie eine Mutter und Ahnin im Stammbaum Jesu und das Werk der Barmherzigkeit des Boas wird Teil der großen Heilsgeschichte. Alles was wir den geringsten unserer Schwestern und Brüder tun und was wir damit Christus tun, wird Teil der Heilsgeschichte Gottes, ganz nah - mitten in unserem Leben.

Ihr Domprediger & Landesbischof Friedrich Kramer