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Magdeburger Weihnachtsmarkt 2025
 

Wortbrücke zum 2. Advent – Sonntag, den 7. Dezember 2025

„Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!“
(Jesaja 60, 1)


„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt …“ Diesen fröhlichen Vers kennen wir ja fast alle seit Schulzeiten. Aber es stimmt auch: Advent ist die Zeit des Lichtes, des hellen Scheins und der warmen Kerzen, der leuchtenden Lichterketten und strahlenden Christbäume, der heimelig beleuchteten Atmosphäre des Adventskaffees wie der glänzenden Herrlichkeit bei der Bescherung am Heiligen Abend, wo der Advent sich im Weihnachtsfest vollendet. Und dieses viele Licht in der dunklen Nacht schauen wir uns zumeist auch sehr gerne an, es verbreitet durchaus gute Stimmung und kann uns fröhlich und offen machen.

Licht ist Leben. Ohne Licht ist kein Leben denkbar. Pflanzen, Tiere und Menschen werden vom Licht angezogen, wenden sich diesem zu. Licht bringt auch Sicherheit, denn es leuchtet die Dunkelheit aus, in der – real wie bildlich – Unbekanntes, ja Gefahren lauern können. Licht ist nicht greifbar und doch unverzichtbar, alltäglich und zugleich grundlegend auch für unsere Existenz.

Und doch, in unserer unsicheren, menschlich begrenzten Welt kann selbst Licht ambivalent sein: das so nötige Blaulicht der Hilfe erscheint meistens in Notsituationen und kann beklommen machen, das haben wir in Magdeburg beim Anschlag auf den Weihnachtsmarkt im letzten Jahr gesehen. Das Licht der Raketen und Explosionen im Krieg macht große Angst, selbst wenn es „nur“ im Fernsehen übertragen wird.

Der leuchtende Advent in der dunklen Zeit des Jahres, nach der Nachdenklichkeit und den Erinnerungen des Novembers, kommt aber nicht von ungefähr. Auch der Advent hat bei aller Schönheit und allem Frohsinn einen Zweck: er weist auf Weihnachten hin, auf die eigentliche, zentrale Bedeutung des Christfestes. Im Zentrum aller Feierlichkeit steht unveränderlich die Geburt von Jesus Christus damals, vor zweitausend Jahren, in Bethlehem und heute, immer wieder. In dem Kind in der Krippe wird, so glaubt die Christenheit fest und sicher, Gott selbst Mensch, kommt als Mensch in die Welt der Menschen, und begleitet die Menschen an ihrer Seite, durchlebt alle Freuden und alles Leiden als Mensch unter Menschen. Eine unwahrscheinliche, aber ganz besondere, ganz reale, richtig froh machende Botschaft. Und dieser Gott in Jesus Christus wird in der Heiligen Schrift immer wieder durch Licht und Leuchten und Schein beschrieben. Er ist, selbst wenn wir es nicht merken, für uns Menschen so existenznotwendig wie das Licht.

Später wird Jesus es deutlich selbst sagen: „Ich bin das Licht der Welt“. Dass dieses Licht in die Welt kommt, das ist es, was die Christenheit zum Christfest, zu Weihnachten feiert. Unsere vielen, vielen Lichter des Advents und der Weihnachtszeit drehen sich nicht wie die prächtige Milchstraße, unsere Galaxie, um ein schwarzes Loch, sondern um ein helles, warmes, strahlendes Licht der Liebe und Geborgenheit, um Gott selbst, trotz alledem, was wir in dieser schwierigen Welt erleben, und als Basis dafür, dass es auch unter uns Menschen Liebe und Licht und Leben gibt. Auch deswegen dürfen und sollen wir Licht auch auf dem Weihnachtsmarkt und darüber hinaus auch heute immer wieder feiern. Denn wir haben daraus auch eine Aufgabe in unserm Leben bekommen. Jesus Christus sagt uns auch klar und deutlich: „Ihr seid das Licht der Welt“. „Bringt Wärme und Licht und Liebe in eure Familie, in euer Leben, in die ganze Welt, wo ihr das könnt“. Ein guter Auftrag, den schon vor Jahrtausenden der Prophet Jesaja vorausgesehen hat, als er den Menschen zu einer lichtvollen Haltung aufforderte und gleich die Begründung mitlieferte: „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!“

Weiterhin gesegnete Adventstage wünscht die Evangelische Domgemeinde Magdeburg!
Stephen Gerhard Stehli
Stellv. Gemeindekirchenratsvorsitzender