Benjamin West (1738-1820),
Josua überquert den Jordan mit der Bundeslade,
1800 (Art Gallery of New South Wales, Sydney)
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Wortbrücke zum 1. Sonntag nach Epiphanias (12.01.2025)
„Morgen wird Gott Wunder unter euch tun“, sagt Josua. Mit diesen Wunder-Worten im Ohr landen die Israeliten am Ufer des Jordans, der seit Tagen Hochwasser führt. Die Nacht legt sich über die Ufergemeinde. Und mit ihr die Angst: Wie soll uns das je gelingen, heil von hier weg und sicher dort drüben anzukommen? Der Jordan ist plötzlich mehr als nur ein Fluss, der das eine Ufer vom andern trennt. Er wird zum Symbol für die Schwelle zwischen dem, was gewohnt und vertraut ist, und dem, was unmöglich scheint. Und ausgerechnet in diesem Dazwischen und Mittendrin wird er zum Ort der Begegnung mit Gott.
Der Wundermorgen tagt. Die Wagemutigen wie die Kleingläubigen werden merken, dass ein lebendiger Gott unter ihnen ist. Der hat sie bis hierhergeführt, und der wird vor ihnen herziehen. Auch über diese schier unüberwindliche Schwelle hinweg.
Josua – der Mann mit dem Namen „Gott rettet“ – bringt sein Volk in Stellung. Ein geradezu verrücktes Bild: Die Priester müssen sich bücken, um die Lade aufzuheben. Gottes Heiligkeit – wie in einer Sänfte getragen. So gehen sie voran. Vorhut in den neuen Morgen. Alles Volk – Männer und Frauen, Kinder und Greise – hinterdrein. Und als die Fußsohlen der Priester, die Lade Gottes auf den Schultern, im Jordanwasser stillstehen, steht auch das Wasser still. Das Volk setzt sich in Bewegung, durchquert das Flussbett und gelangt trockenen Fußes ans rettende Ufer. Gott rettet. Stellt sich mitten hinein in die Gefahr, bereitet einen Weg und bringt sie hindurch, seine Kinder: Männer und Frauen, Junge und Greise, Wagemutige und Kleingläubige.
Bis heute bringt Gott durch. Bis heute leitet er seine Kinder über Schwellen, durch Angst und durch Gefahren. Und er wird es weiter tun – bis auch wir das Gelobte Land erreichen. Das Land, in dem alle genug haben und niemand todkrank wird; das Land, in dem kein Unrecht geschieht, in dem es weder Opfer noch Täter gibt, keine verpestete Luft und keine vermüllten Meere; ein Land, in dem alles sehr gut sein wird – wie am Anfang. Und wen er durchbringt, der lebendige Gott, wer sich von ihm geführt und gehalten und gerettet weiß: Der oder die wird stark. Oft mittendrin im Chaos. Der oder die gewinnt Kraft zum Reden und Tun.
Wie also gehen wir den nächsten Schritt, wenn das Leben chaotisch und unübersichtlich ist, wie ein wirbelnder Fluss und es keine bequeme Brücke gibt? Besinnen wir uns am besten auf unseren Bund mit Gott, Gottes Bund mit uns, sein Versprechen in der Taufe, alle Tage bei uns zu sein. Alles ist vorbereitet, und jetzt geht es, wie es eben geht. Schauen wir auf die, die vor uns liefen und vor uns glaubten. Und gehen wir dann im Vertrauen auf Gott!
Einen gesegneten Sonntag und eine gute neue Woche wünscht Ihnen Ihr Friedrich Kramer, Erster Domprediger und Landesbischof
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Ankündigung der Wahlen zum Gemeindekirchenrat der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg
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Am 5. Oktober 2025 findet die Wahl des Gemeindekirchenrates der Evangelischen Domgemeinde statt.
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Es sind 10 Mitglieder für den Gemeindekirchenrat zu wählen.
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Alle Gemeindeglieder werden gebeten, Kandidatenvorschläge für den Gemeindekirchenrat bis spätestens 18. Mai 2025 beim Gemeindekirchenrat, Am Dom 1, 39104 Magdeburg schriftlich einzureichen. Die Vorschläge können auch im Dombüro
abgegeben oder einem GKR-Mitglied übergeben werden. Das entsprechende Formular ist im Dombüro erhältlich bzw. kann dort angefordert werden (Tel.: 0391 5410436). Zudem finden Sie das Formular auch auf der Internetseite
der Evangelischen Domgemeinde
( www.magdeburgerdom.de).
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Vorgeschlagen werden können alle Gemeindeglieder,
- die seit mindestens dem 5. April 2025 der Domgemeinde angehören,
- die bis zum Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben,
- die zum Abendmahl zugelassen sind,
- die am Leben der Kirchengemeinde teilnehmen oder daran interessiert sind und
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die Wählbarkeit nicht verloren haben.
Gemäß § 6 Absatz 2 Gemeindekirchenratsgesetz mit Ausführungsverordnung ist u.a. nicht wählbar, „…wer seine Pflichten als Gemeindeglied erheblich
verletzt, sich kirchenfeindlich betätigt oder sich im Widerspruch zur Heiligen Schrift, dem christlichen Glauben oder der Kirche verhält…“. „… Als kirchenfeindlich gilt auch, wer die in Artikel
2 der Kirchenverfassung EKM festgelegten Grundsätze nicht anerkennt, extremistische, antisemitische, fremdenfeindliche oder sonst menschenverachtende Positionen vertritt oder sich in entsprechenden Organisationen betätigt.
...“
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Es besteht die Möglichkeit, per Briefwahl an der Wahl teilzunehmen. Alle Wahlberechtigten der Evangelischen Domgemeinde erhalten die Briefwahlunterlagen per Post zugesandt. Zudem besteht aber auch die Möglichkeit, am 5. Oktober 2025 im Dompfarrhaus
zu wählen. Wahlberechtigt sind alle Gemeindeglieder, die am 5. Oktober 2025 mindestens des 14. Lebensjahr vollendet haben.
Der Gemeindekirchenrat der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg
Stephen Gerhard Stehli
Gemeindekirchenratsvorsitzender
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