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Wortbrücke zum Sonntag ROGATE – 5. Mai 2024

LABYRINTH

Nicht noch schnell durch die Kirchentür rennen, die Schwelle vom Profanen zum Heiligen überspringen, um noch das erste Lied mitsingen zu können ?
Nicht mit einem Labyrinth vor der Tür!

Ist eine Kirche von Westen her zu betreten und befindet sich ein Labyrinth davor, ist das ein riesiger Schatz!
Ruhe, Sammlung, Konzentration fordert das Labyrinth von den Eintretenden. Der Beginn des Betretens einer Kirche wird ein bewusst gegangener Weg.

Im Gehen lernt der Mensch seiner Seele zuzuhören.
Niemand rennt achtlos durch das Labyrinth. Ganz automatisch kommt man in ein Nach-vorne-Schreiten.
Weglänge und Wegführung werden erst jetzt richtig bewusst. Die Mitte wird schon gesehen. Doch sie entfernt sich an manchen Stellen und wird dann wieder ganz nah.

Ganz wie bei unserer eigenen Mitte - mal ist sie uns ganz klar und eindeutig dann wieder scheint sie verschwommen und entfernt. Die Umgangslabyrinthe sind meist in der Nähe des Westportales einer Kirche zu finden. Dort sind sie breit gebaut und dienten als Tanzform. Ein Tanz zu Gott, ein Tanz zum eigenen Lebenssinn.

Der 1. Samstag im Mai ist der Welt - Labyrinth - Tag. In diesem Jahr wird beim Schreiten durch das Labyrinth besonders des Friedens als Mitte gedacht. Vor dem Westportal unseres Domes haben wir auch ein Labyrinth, dem von Chartres nachempfunden. Nutzen Sie die Gelegenheit die Wegstrecke abzuschreiten, mit der Seele zu lauschen, für den Frieden zu beten.

Gabriele Humbert, Gemeindepädagogin