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Wortbrücke zum 2. Februar 2025 – letzter Sonntag nach Epiphanias – Lichtmess
Zünden Sie auch gerne Kerzen an? Daheim, weil sie gemütliches Licht verbreiten, warm und hell? In Kirchen wie hier im Dom, weil sie ein Zeichen für ein Gebet sind, für die Erinnerung an einen lieben Menschen, oder einfach, weil die kleine Flamme immer etwas geheimnisvoll wirkt, weil sie schlicht schön ist. Und gerade jetzt in Magdeburg nach dem Weihnachtsmarktattentat werden viele Kerzen angezündet als Zeichen der Trauer, des Gedenkens und manchmal, trotz allem, durch das Dunkle, als Zeichen der Hoffnung. In der Dunkelheit streben wir Menschen fast immer zum Licht, und Licht motiviert ebenso fast immer, sei es seine reale Helligkeit, sei es seine symbolische Wirkung. In der nördlichen, spätherbstlichen und winterlichen Dunkelheit haben Kerzen und andere Leuchten ihre hohe Zeit, von Anfang November bis Anfang Februar, oder, kirchlich ausgedrückt, von Allerheiligen und Sankt Martin bis Lichtmess. – Lichtmess, 2.2., vierzig Tage nach Weihnachten, nach den dunklen Tagen nach der Wintersonnenwende, da beginnt das Licht wieder deutlich aufzusteigen. Meine Großmutter sagte die Bauernregel auf: „Lichtmess, Spinnen vergess, im Hellen zur Nacht gess“, die Winterarbeit in der Bauernstube (Spinnen) hörte auf, man blickte wieder auf die Tätigkeiten draußen, im Freien, und das Abendbrot gab es bereits beim letzten Sonnenlicht. Viel kirchliche Tradition hat sich auch um Lichtmess gebildet, bei den katholischen und anglikanischen Geschwistern die Kerzenweihe (Lichtmess heißt im Englischen dazu passend „Candlemas“), bei uns Evangelischen ist es vor allem der Tag der Darstellung des Herrn, der erste öffentliche Blick auf dieses besondere Kind aus Bethlehem und von Nazareth. Der kleine Jesus wird nach alter jüdischer Tradition von seinen Eltern im Tempel Gott als Geschenk gebracht, und in der Bibel wird erzählt, wie dabei der alte Simeon ihn in seine Arme nahm und über ihn im Gebet zu Gott sagte, er sei „ein Licht, das die Nationen erleuchtet und der Ruhm deines Volkes Israel.“ „Licht der Welt“ wird Jesus sich später auch selbst nennen, um deutlich zu machen, was er für alle Menschen ist, Orientierung im Dunklen, Leuchte im Schweren, Weg, Wahrheit und Leben, und er wird denen, die sich an ihn halten, dazu einen Auftrag fürs Leben, für die Welt geben und sagen: „Ihr seid das Licht der Welt.“
Nach Lichtmess werden die Kerzenlichter im privaten und öffentlichen Rahmen etwas seltener, weil die Tage länger und (zumeist) heller werden. Manchmal flackern sie aber noch in Sommernächten. In jedem Fall brennen sie in den Kirchen, auf den Altären, und in wenigen Monaten wieder als große, prächtige Osterkerze. Und die Kerzen, die die Menschen auch hier im Dom anzünden, brennen tagtäglich, und sie zeigen Sehnsüchte, Wünsche, Gedanken, Sorgen, Hoffnungen und Gebete an. Gott sieht und versteht sie. Wollen Sie vielleicht eine Kerze anzünden? Jetzt ist Gelegenheit dazu.
Bleiben Sie behütet und gesegnet, möge das Licht Ihnen leuchten!
Stephen Gerhard Stehli, Domgemeindekirchenratsvorsitzender
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Domküster Uwe Jahn
*02.03.1960 – ✝17.01.2025
Am 17. Januar 2025 verstarb unser langjähriger Domküster Uwe Jahn, der wie kaum ein anderer das Leben am Dom und in der Domgemeinde über vier Jahrzehnte hinweg in besonderer Weise prägte.
Die Evangelische Domgemeinde ist über den Tod von Uwe Jahn sehr bestürzt und traurig.
In einem Trauergottesdienst am Samstag, dem 25. Januar um 13 Uhr im DOM, möchte die Domgemeinde ihrem langjährigen Wegbegleiter gedenken.
Uwe Jahn war jemand, der seinen und unsern Dom kannte wie kaum ein anderer, der aber immer wusste, wie anderen Menschen diese Kathedrale näher gebracht werden konnte, und genau dieses sein Leben lang praktizierte. Uwe Jahn arbeitete nicht nur am Magdeburger Dom, er hat ihn mit Leib und Seele verinnerlicht, und diese Verbundenheit stets auch bewusst ausgestrahlt. Er liebte aber nicht nur das Gebäude, sondern auch seine Domgemeinde mit allen ihren Facetten, und er gestaltete sie gerne mit in vielen Funktionen, aber stets aus dem Blickwinkel eines Küsters. Niemand kennt das Leben eines Domes so gut wie ein engagierter Domküster, und Uwe Jahn war der engagierte Domküster par excellence! Und ein ganz besonderer Musiker! Und ein guter Mensch.
Als die Domgemeinde Uwe Jahn im letzten Juni in den Ruhestand verabschiedete, war die Hoffnung groß, ihn trotz krankheitsbedingter Einschränkungen immer wieder in und um seinen Dom zu erleben. Nun ist er aus der Kathedrale heimgegangen in den ewigen Dom der Geborgenheit Gottes, die er wie ein schützendes Zelt verstand. Uwe Jahn war von Glaubensfreude und Glaubensgewissheit getragen. Wie bitten um Gottes Trost und Begleitung für seine Lieben, seine Familie. Die Magdeburger Domgemeinde wird sich durch Schmerz und Verlust hindurch gerne an unsern Uwe erinnern, und in bleibender Verbundenheit sagen:
Danke, Uwe!
Stephen Gerhard Stehli
Domgemeindekirchenratsvorsitzender
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Ankündigung der Wahlen zum Gemeindekirchenrat der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg
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Am 5. Oktober 2025 findet die Wahl des Gemeindekirchenrates der Evangelischen Domgemeinde statt.
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Es sind 10 Mitglieder für den Gemeindekirchenrat zu wählen.
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Alle Gemeindeglieder werden gebeten, Kandidatenvorschläge für den Gemeindekirchenrat bis spätestens 18. Mai 2025 beim Gemeindekirchenrat, Am Dom 1, 39104 Magdeburg schriftlich einzureichen. Die Vorschläge können auch im Dombüro
abgegeben oder einem GKR-Mitglied übergeben werden. Das entsprechende Formular ist im Dombüro erhältlich bzw. kann dort angefordert werden (Tel.: 0391 5410436). Zudem finden Sie das Formular auch auf der Internetseite
der Evangelischen Domgemeinde
( www.magdeburgerdom.de).
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Vorgeschlagen werden können alle Gemeindeglieder,
- die seit mindestens dem 5. April 2025 der Domgemeinde angehören,
- die bis zum Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben,
- die zum Abendmahl zugelassen sind,
- die am Leben der Kirchengemeinde teilnehmen oder daran interessiert sind und
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die Wählbarkeit nicht verloren haben.
Gemäß § 6 Absatz 2 Gemeindekirchenratsgesetz mit Ausführungsverordnung ist u.a. nicht wählbar, „…wer seine Pflichten als Gemeindeglied erheblich
verletzt, sich kirchenfeindlich betätigt oder sich im Widerspruch zur Heiligen Schrift, dem christlichen Glauben oder der Kirche verhält…“. „… Als kirchenfeindlich gilt auch, wer die in Artikel
2 der Kirchenverfassung EKM festgelegten Grundsätze nicht anerkennt, extremistische, antisemitische, fremdenfeindliche oder sonst menschenverachtende Positionen vertritt oder sich in entsprechenden Organisationen betätigt.
...“
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Es besteht die Möglichkeit, per Briefwahl an der Wahl teilzunehmen. Alle Wahlberechtigten der Evangelischen Domgemeinde erhalten die Briefwahlunterlagen per Post zugesandt. Zudem besteht aber auch die Möglichkeit, am 5. Oktober 2025 im Dompfarrhaus
zu wählen. Wahlberechtigt sind alle Gemeindeglieder, die am 5. Oktober 2025 mindestens des 14. Lebensjahr vollendet haben.
Der Gemeindekirchenrat der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg
Stephen Gerhard Stehli
Gemeindekirchenratsvorsitzender
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