
(ἀνἀστασις/Anastasis – Auferstehungsikone, ca. 1310, Chora-Kirche/Kariye-Moschee, Istanbul)
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Wortbrücke zum Ostersonntag, den 20. April 2025 – Tag der Auferstehung des Herrn
„Er ist auferstanden, er ist nicht hier“ – so die Botschaft des Engels an die Frauen am Grabe am Ostermorgen, wie es das Markusevangelium berichtet. Aber wo ist er dann? Zum Beispiel im Bild links.
In diesem Jahr feiern evangelische, katholische und orthodoxe Christenmenschen das Osterfest zu einem gemeinsamen Termin. Das kommt nur alle paar Jahre vor, da die Kirchen Ostern astronomisch-kalendarisch unterschiedlich „berechnen“, ist aber dann ein schönes ökumenisches Zeichen, bei welchem man auch neue Aspekte der frohen Botschaft lernt. Die Darstellung von Ostern bei den orthodoxen Geschwistern – griechisch „Anastasis“ = „Auferstehung“ ist ganz anders als wir es in den westlichen Kirchen gewohnt sind. Hier haben wir nicht das Bild von den Frauen am Grab mit dem Engel, den darniederliegenden Wachen und dem weggerollten Stein vor der Grabhöhle, sondern einen dynamisch und energisch schreitenden Christus, der zwei Menschen an den Handgelenken richtig kraftvoll aus ihren Gräbern „zerrt“. Unter seinen Füßen sind die zerbrochenen Tore und Schlösser der Hölle, der ewigen Dunkelheit und Gottesferne, und gefesselt – im Bild nicht ganz gut erkennbar – der endgültig überwundene Tod. Die beiden Menschen, das sind Adam und Eva, und in ihnen reißt er die ganze Menschheit, und damit auch uns alle, Sie, mich, aus dem Verlorensein, aus der Grabhöhle, aus dem ewigen Tod – zum ewigen Leben hin. Das geht nur mit Gottes Kraft! Man spürt den frischen, belebenden Wind des Heiligen Geistes. Strahlendes Licht aus der sternenbesetzten Aureole um den ganzen Körper des Auferstanden, der Mandorla, fällt in die Felsenschlucht, in der auch die warten, die ihren Weg mit Gott gegangen sind, mit menschlichen Fehlern, aber treu, so unter vielen anderen Johannes der Täufer und die Könige David und Salomo. Keiner wird vergessen, selbst das erste Brudermordopfer der Menschheit, Abel, reiht sich mit seinem Hirtenstab ein. Hier gehören wir alle hin, hier werden wir alle hineingenommen, den die Kraft dieses strahlenden Gottessohns lässt sich durch Nichts aufhalten, und hier dürfen wir uns alle zugehörig fühlen. So wird die „Höllenfahrt Christi“ zur Lebensreise für die Menschen.
Das ist die Zeit zwischen dem letzten Ruf auf Golgatha – „Es ist vollbracht!“ – und dem ersten Gruß an Maria Magdalena, an die Frauen am Grab „Seid gegrüßt! Fürchtet euch nicht! Sagt es weiter!“, wie es uns die Evangelien berichten. Es ist die Zeit des endgültigen Sieges des Lebens über Tod und Verdammnis, die fest tragende Grundlage dessen, was die Kirchen in Ost und West, Nord und Süd über Jesus Christus verkünden: „Ich bin die Auferstehung und das Leben!“ Denn Christus bleibt mit seinem frohen Lebensschwung nicht vorm zerstörten Höllentor stehen, sondern begibt sich mitten ins Leben auf der endlichen Erde, wo wir ihn auch heute erleben können, und in ihm die Liebe Gottes, die Zuwendung von Gott, die Befreiung durch Gott. So deutlich wie auf der Auferstehungsikone gilt die Botschaft des vollen Lebens nunmehr, mit Ostern, der ganzen Menschheit, Ihnen, mir, allen!
Die Evangelische Domgemeinde Magdeburg wünscht ein gesegnetes, frohes, fröhliches Osterfest und grüßt Sie alle mit dem uralten Gruß der ganzen Christenheit:
DER HERR IST AUFERSTANDEN! – ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN!
Stephen Gerhard Stehli, Domgemeindekirchenratsvorsitzender und Präses
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Ankündigung der Wahlen zum Gemeindekirchenrat der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg
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Am 5. Oktober 2025 findet die Wahl des Gemeindekirchenrates der Evangelischen Domgemeinde statt.
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Es sind 10 Mitglieder für den Gemeindekirchenrat zu wählen.
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Alle Gemeindeglieder werden gebeten, Kandidatenvorschläge für den Gemeindekirchenrat bis spätestens 18. Mai 2025 beim Gemeindekirchenrat, Am Dom 1, 39104 Magdeburg schriftlich einzureichen. Die Vorschläge können auch im Dombüro
abgegeben oder einem GKR-Mitglied übergeben werden. Das entsprechende Formular ist im Dombüro erhältlich bzw. kann dort angefordert werden (Tel.: 0391 5410436). Zudem finden Sie das Formular auch auf der Internetseite
der Evangelischen Domgemeinde
( www.magdeburgerdom.de).
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Vorgeschlagen werden können alle Gemeindeglieder,
- die seit mindestens dem 5. April 2025 der Domgemeinde angehören,
- die bis zum Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben,
- die zum Abendmahl zugelassen sind,
- die am Leben der Kirchengemeinde teilnehmen oder daran interessiert sind und
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die Wählbarkeit nicht verloren haben.
Gemäß § 6 Absatz 2 Gemeindekirchenratsgesetz mit Ausführungsverordnung ist u.a. nicht wählbar, „…wer seine Pflichten als Gemeindeglied erheblich
verletzt, sich kirchenfeindlich betätigt oder sich im Widerspruch zur Heiligen Schrift, dem christlichen Glauben oder der Kirche verhält…“. „… Als kirchenfeindlich gilt auch, wer die in Artikel
2 der Kirchenverfassung EKM festgelegten Grundsätze nicht anerkennt, extremistische, antisemitische, fremdenfeindliche oder sonst menschenverachtende Positionen vertritt oder sich in entsprechenden Organisationen betätigt.
...“
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Es besteht die Möglichkeit, per Briefwahl an der Wahl teilzunehmen. Alle Wahlberechtigten der Evangelischen Domgemeinde erhalten die Briefwahlunterlagen per Post zugesandt. Zudem besteht aber auch die Möglichkeit, am 5. Oktober 2025 im Dompfarrhaus
zu wählen. Wahlberechtigt sind alle Gemeindeglieder, die am 5. Oktober 2025 mindestens des 14. Lebensjahr vollendet haben.
Der Gemeindekirchenrat der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg
Stephen Gerhard Stehli
Gemeindekirchenratsvorsitzender
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